Mit ihrer grausam-schönen Tanzperformance sorgte die aus Korea stammende Choreografin Hyoung-Min Kim bereits bei den Berliner Tanztagen 2009 für Aufsehen. Zusammen mit der Tänzerin Lena Soon-Hee Meierkord setzt sie den Zuschauern hochkonzentrierte und spannungsvolle Bilder vor, die sowohl ästhetisch als auch inhaltlich unter die Haut gehen: Nicht hübsch und artistisch ausgeführte Tanzbewegungen sondern archaische Gesten und Karikaturen symbolischer Posen sind es, aus denen sie im Kontrast zu ihrer nach und nach bröckelnden schicken und zierlichen Erscheinung eine brutale und dennoch poetische Körpersprache entwickeln. Ausgehend von den Traumata ihres von Gewalt und Unterdrückung, Krieg und Besetzung geprägten Heimatlandes Korea wird der Tanz zum Ventil für die Implosionen und Explosionen unterdrückter Aggression und löst beim Zuschauer in eindrucksstarken Momenten zwischen intensiver Stille und exzessiver Dynamik Assoziationen aus, die abstoßend und dennoch faszinierend sind.
(making of) District
- Lyrik-Ambulanz
- Massengräber/Bone7