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Asli Bostanci (Türkei) „Panic in the ZOO“

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Die in Istanbul lebende Tänzerin Asli Bostanci verkörpert in ihrer Performance eine zerrissene Persönlichkeit: eine junge Frau, gefangen zwischen ihren inneren Stimmen und einer Realität, in der sie nicht heimisch ist. Die kindlich-grausamen Handlungen Bostancis entstehen aus emotionaler Verstörung und sind mal hilflos, mal lustvoll gefüttert mit kleinsten Verschiebungen in alltäglichen Abläufen. Zwischen Horrorfilm- und Death Metal-Fragmenten erschafft Bostanci monströse innere Räume – eine morbide Märchenwelt, bevölkert von blutrünstigen Tieren, sprechenden Pflanzen und einem tanzenden Riesenkopf-Teddybären (verkörpert durch den Tänzer Umut Surel), der zweiten Hauptfigur in diesem grausam-schönen Spektakel.
Mit „Panic in the ZOO” leistet Bostanci einen interdisziplinären Klimmzug, indem sie Elemente des Figurentheaters, des zeitgenössischen Tanzes und des physical Theatre mit Video-Projektionen und Live-Band-Musik in einem multifunktionalen Bühnenbild zu einer Performance verbindet, die einen Wirbel von Emotionen auslöst: die einen zum Lachen zwingt, peinlich berührt, anrührt, schockiert, die unglaublich süß und gruselig zugleich ist, verrückt, hässlich und manchmal sogar brutal daherkommt und dabei aber wahnsinnig schön ist! Wer wissen möchte, wie das geht, sollte diesen krönenden Abschluss des Festivals nicht verpassen!

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