Die aus Barcelona stammende Performancegruppe La [SIC], die bereits 2016 mit der Uraufführung von Martyre das Festivalpublikum begeistern konnte, präsentiert mit ihrer neuen Produktion Après la Chronique eine Performance, die den Zusammenhang von Einsamkeit und sozialen Technologien untersucht: Wir sind vernetzt und doch allein, lebendig in einer toten, virtuellen Welt – einer Welt, in der kein Platz mehr für Geschichten ist. Was passiert, wenn wir keine Geschichten mehr erzählen? Gibt es ein „Nach der Geschichte“? Oder folgt nur Stille und Einsamkeit?
Wer die Kostprobe von Après la Chronique zum zehnjährigen Jubiläum des pad im November 2017 gesehen hat, wird von der ausgearbeiteten Fassung begeistert sein:
La [SIC] entführt das Publikum an einen selbstgeschaffenen Nicht-Ort, an dem menschliche Beziehungen verleugnet werden oder nur medial existieren. Die Ausgangssituation ist alltäglich: Die beiden Performer sitzen, als Zwillingsfiguren stilisiert, an einem Tisch und essen. Dieses Szenario wandelt sich nach und nach in eine absurde und surreale Farce, in der jeder in seiner eigenen Welt zu versinken droht. Durch akribische Genauigkeit in der Inszenierung und extrem entschleunigte Bewegungen der Performer entfaltet sich eine unheimliche Atmosphäre der Isoliertheit, die in ihrer Reduzierung und Konzentration an albtraumhafte Szenen aus David Lynch-Filmen und an die klare, fast sterile Ästhetik früherer Inszenierungen des berühmten Theaterregisseurs Robert Wilson erinnert.
Kommentar des Festivalteams:
Ästhetisch überwältigend, Gänsehaut zwischen Albtraum und groteskem Humor
KonzeptionNicolas Hermansen in Kooperation mit den Performern
PerformerFerran Echegaray, Jordi Font
TonNicolas Hermansen
TechnikMario Andres Gomez
In Kooperation mit Fabra i Coats, Fàbrica de Creació
SA | 28. April & MO | 30. April | 20:00 Uhr
21:30 Uhr: Künstlergespräch mit La [SIC]